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Cottages und Hochhäuser


Die "Perle am Pazifik", wie Vancouver auch liebevoll genannt wird, ist, wie jede Stadt, eine Stadt im Wandel. Hier aber ist der Wandel besonders sichtbar und greifbar im "Höhenwachstum" der Stadt. In den 80er Jahren gab es längst nicht so viele Hochhäuser wie heute und diese kleinen, ein wenig an den Kolonialstil erinnernden Häuschen oder generell niedrigere Bauten sah man noch viel häufiger. Heute, da die Bodenpreise enorm gestiegen sind, ist es schon ein Luxus geworden, sich mit solch kleinen Häusern und ihren Grundstücken gegen den gewaltigen Bauboom zu stemmen, ist doch die Versuchung nicht gering, durch den Verkauf des kleinen Juwels über Nacht wohlhabend zu werden. Stattdessen scheint eine Art Ringen eingesetzt zu haben: Tradition gegen Moderne. Einen Preis, den die Besitzer zahlen müssen: Ein Leben im Schatten der Hochhäuser. Wenn sie einen sonnigen Tag genießen wollen, müssen sie ihr Häuschen schon verlassen.

 

Viele der kleinen Cottages sind in den 40er und 50er Jahren des letzten Jahrhunderts entstanden, bevorzugt als Strandhäuser. Inzwischen sind viele der Abrissbirne zum Opfer gefallen, teilweise mitsamt den festen Einbauten, und in der Regel auf der Deponie gelandet. Der Stadtrat versuchte es schon 1985 mit einer restriktiveren Boden-Neuordnung, scheiterte aber am Einspruch der Besitzer, die in ihren Häusern eine Art Notgroschen oder Altersversorgung sahen und keine substantielle Abwertung ihres Eigentums hinnehmen wollten. Letztlich wollte niemand so richtig den Preis für die Bewahrung des kulturellen Erbes zahlen. Der aktuelle "Heritage Action"-Plan ist ein nochmaliger Vorstoß im Sinne der Bewahrer des Kulturguts und sieht neben einer einjährigen Abriss-Frist auch eine Wiederverwertung des Abriss-Abfalls zu 75% vor, bei den sogenannten Character Houses, die bevorzugt um die Jahrhundertwende entstanden, sogar zu 90%. Die zusätzlichen Kosten aber für die Wiederverwertung (5.000 bis 15.000 can. Dollar) dürften diejenigen, die sich hier den Baugrund und einen Neubau leisten können, wohl kaum abschrecken.

 

So werden sie also wohl allmählich verschwinden, diese charmanten und heimelig wirkenden Oasen inmitten der Glaspaläste und mit ihnen auch die Bäume und das Grün, das sie noch umgibt. Der Charakter der Stadt wird einen nostalgischen Zug verlieren und mir werden sie wirklich fehlen!




 "VANCOUVER - die grünste Stadt der Welt?"

 

Im November 2015 hat der WDR einen Film mit diesem Titel gezeigt, der wirklich sehenswert ist.

Wie schon oben erwähnt lagen meine ersten Besuche der Stadt Anfang der 80er Jahre. Sicher gab es da auch schon Hochhäuser, doch wenn man von heute auf diese Zeit zurückblickt, dann ist es schon sehr beeindruckend, wie sich das Bild Vancouvers zwischenzeitlich gewandelt hat: hoch aufragende Glaspaläste im Zentrum, dessen Straßen dort immer mehr schattigen Schluchten gleichen. Wo bleibt die Natur? Nun, zum Teil ist sie in die Höhe gewandert, denn es gibt so manches begrünte Dach und bepflanzte Dachterrassen. 

Der Film nun macht deutlich, dass mitten in der Stadt auch Nutzpflanzen angebaut und auf den regionalen Märkten verkauft und auch gerne gekauft werden. Ferner gibt es eine engagierte Umweltbürgermeisterin, die Vancouver auf dem grünen Weg voran bringen will, und es gibt - wie immer - auch die bremsenden Gegenkräfte. Aber gerade optimistische Initiativen dieser Art machen die Stadt, wie ich finde, so liebenswert!

 

Den Film findet man noch für ca. 1 Jahr in der Mediathek des WDR unter 

WDR Weltweit - Schwanke scannt: Vancouver - die grünste Stadt der Welt?

Sendung vom 24.11.2015

oder er kann von der Seite www.weltweit.wdr.de aus aufgerufen werden.

 

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